Sportkreisnachrichten 2017 - 35

Sportvereine – modern und stabil in unruhiger Zeit
Der Sportentwicklungsbericht (SEB) 2015/2016 bescheinigt den Sportvereinen wertvolle Arbeit für ihre Mitglieder und die Gesellschaft.

Sie haben jedoch weiterhin vielfältige Anforderungen zu bewältigen. Dies ist eine der Erkenntnisse des Sportentwicklungsberichtes (SEB) 2015/2016, den Prof. Dr. Christoph Breuer und Svenja Feiler von der Deutschen Sporthochschule Köln vorgelegt haben. Die mehr als 800 Seiten starke Studie wurde vom Bundesinstitut für Sportwissenschaft (BISp), dem Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) und den Landessportbünden in Auftrag gegeben. Zusätzlich werden in einem zweiten Band auf rund 650 Seiten weiterführende Analysen präsentiert. Die Daten des SEB 2015/2016 wurden mithilfe einer Online-Befragung im Herbst 2015 gewonnen, an der sich erneut mehr als 20.000 Sportvereine in Deutschland beteiligt haben.
Laut der Studie sind die rund 90.000 Sportvereine unter dem Dach des DOSB mit großem Abstand Deutschlands Sportanbieter Nr. 1 und spielen überdies eine wichtige Rolle in der Bewältigung von gesellschaftlichen Herausforderungen. Sie erweisen sich nach wie vor als anpassungsfähige Organisationen in einer sich immer schneller wandelnden Gesellschaft. Dabei ist die gemein-wohlorientierte Grundausrichtung der Sportvereine ungebrochen gegeben: Sie bekennen sich weiterhin in hohem Maße zur Wertevermittlung, zu einem preisgünstigen Angebot sowie zu gleichberechtigter Partizipation.
"Sport ist die größte Bürgerbewegung in unserem Land"
„Der Sport in Deutschland ist mit seinen vielfältigen Beiträgen zum Gemeinwohl und mit 27,5 Millionen Mitgliedschaften die größte Bürgerbewegung in unserem Land. Die Sportvereine bilden mit ihren ebenso nachhaltigen wie zahlreichen gesellschaftspolitischen Beiträgen zweifellos das enorm wertvolle und stabile Rückgrat von Sportdeutschland“, so DOSB-Präsident Alfons Hörmann.
Gleichwohl weist der Sportentwicklungsbericht auch auf die Problemlagen der Vereine hin: Von mangelnder Verfügbarkeit sowie zum Teil besorgniserregender Zustände von Sportanlagen sind insbesondere die Mitglieder größerer Sportvereine betroffen. Die Einführung des Mindestlohns bereitet immerhin sechs Prozent der Vereine größere Probleme. „Hauptsorge der Sportvereine bleibt aber ganz klar die sinkende Bereitschaft zum ehrenamtlichen Engagement. Zwar liegen keine signifikanten Veränderungen der Anzahl an Engagierten in formalen Positionen auf der Vorstands- oder Ausführungsebene (z.B. Schiedsrichter, Übungsleiter) vor, doch hat sich das wahrgenommene Problem, ehrenamtliche Funktionsträger zu gewinnen bzw. binden, weiter verschärft. Zudem ist die Anzahl freiwilliger Helfer in den Vereinen leicht rückläufig“, so die SEB-Autoren.
Im Rahmen des „SEB 3.0“ sind in den nächsten neun Jahren umfangreiche Änderungen am Projektdesign vorgesehen: Unter anderem wird die Vereinsbefragung von einem Zwei- auf einen Drei-Jahres-Turnus umgestellt; ergänzend sollen Stakeholder Befragungen konzipiert und durchgeführt werden, um über die Vereinsperspektive hinaus wertvolle Informationen zur Situation deutscher Sport-vereine zu gewinnen.
Weitere Hintergrundinformationen und zahlreiche Downloadmöglichkeiten finden Sie unter:  www.dosb.de/seb

Neues Projekt: Junior-Team

Die Baden-Württembergischen Sportjugend möchten Sie gerne auf das neue Projekt „Junior-Team“ aufmerksam machen um möglichst viele sportinteressierte, junge Menschen anzusprechen und Ihnen die Möglichkeit zu geben, daran teilzunehmen.
Das Projekt „Junior-Team“ soll jungen Menschen zwischen 18 und 26 Jahren eine Plattform bieten, in der eigene Ideen und Projekte geplant, umgesetzt und ausprobiert werden können, um sich für mehr Jugend im Sport einzusetzen. Für die Projekt-maßnahmen wird das Junior-Team einen eigenen Etat zur Verfügung gestellt bekommen.
Gepaart mit der Möglichkeit, sich auf freiwilliger Basis und zeitlich flexibel zu engagieren, ist in dem Projekt für jeden Motivierten Raum zur Mitwirkung. Der Spaß im Team steht dabei an erster Stelle. Ganz nach dem Motto: „Wer mitmachen will, macht mit“. Gestartet wird das Projekt „Junior-Team“ Mitte Oktober 2017 mit einer Auftaktveranstaltung.
Weitere Informationen und Erhalt von Flyern unter http://www.lsvbw.de/junior-team-verwirkliche-deine-ideen/

Regionalforum "Frauen im Sport"
Gesprächsrunde und Fachvorträge am 4. November in Stuttgart

Bei der zweiten Auflage des WLSB-Regionalforums "Frauen im Sport" am 4. November im SpOrt Stuttgart steht das Thema Kommunikation im Mittelpunkt. Wie können sich Frauen in der Männerdomäne im Sport durchsetzen? Welche Rolle spielt dabei die verbale und nonverbale Kommunikation? Unter anderem wird Katja Kraus, geschäftsführende Gesellschafterin der Sportmarketingagentur Jung von Matt/sports, einen Vortrag halten. Die kostenlose Veranstaltung richtet sich sowohl an Frauen als auch an Männer.
Über 40 Prozent der Mitglieder in baden-württembergischen Sportvereinen sind weiblich. Deutlich weniger davon sind in einem Ehrenamt aktiv. Und nur in jedem neunten Sportverein steht eine Frau an der Spitze. Frauen sind in Führungs- und damit auch in Entscheidungsgremien des organisierten Sports immer noch deutlich unterrepräsentiert. Dabei sind Frauen eine große Chance für den Sport, ob als aktive Sportlerinnen, Übungsleiterinnen oder eben in Führungspositionen.
Als größtes existenzbedrohendes Problem der Vereine weist der Sportentwicklungsbericht 2015/2016 die Gewinnung und Bindung ehrenamtlicher Funktionsträger/innen aus. Vereine und Verbände können diese Herausforderung nur meistern, wenn sie strategische Personalentwicklung betreiben und das Potential von Frauen stärker nutzen als bisher. Die Ergebnisse der Sportentwicklungsberichte belegen auch, dass Vereine mit höherem Frauenanteil im Vorstand weniger existenzielle Probleme beklagen. Wer sich zukunftsorientiert aufstellen will, braucht also das Engagement und die Kompetenzen von Männern und Frauen.
Katja Kraus und WLSB-Präsident Andreas Felchle beschäftigen sich in einer Gesprächsrunde mit der Frage, wie es Frauen gelingen kann, sich in der Männerdomäne im Sport durchzusetzen. Es folgen Vorträge von Sigfried Bütefisch und Petra Hornberger zu verbaler und nonverbaler Kommunikation. Durch das Programm führt Regina Saur, Sportredakteurin und Moderatorin in der SWR-Fernsehredaktion in Stuttgart.
Lizenzverlängerung: Für die Teilnahme an der Gesamtveranstaltung können 6 Lerneinheiten (LE) zur Lizenzverlängerung der DOSB-Lizenz Vereinsmanager C angerechnet werden. Die Anerkennung anderer Lizenzprofile klären Sie bitte mit dem zuständigen Fachverband. Anmeldeschluss ist der 23. Oktober 2017.